Ganzheitliche Schilddrüsenbehandlung

Die Schilddrüse wiegt beim Erwachsenen 18 – 30 Gramm. Das Volumen beträgt bei Frauen 10ml – 18ml und bei Männern 12ml – 25ml. Sie ist von einer Organkapsel umgeben, die Organkapsel geht in Bindegewebsstraßen über, die das Drüsengewebe (Parenchym) in einzelne Läppchen (Lobuli) aufteilen. Jedes Läppchen besteht aus vielen kleinen, bläschenförmigen Gebilden (Follikel), deren Wand aus einschichtigem Follikelepithel aufgebaut ist. Diese Epithelzellen bilden die Schilddrüsenhormone T3 Trijodthyronin und T4 Tetrajodthyronin (Thyroxin) und schütten sie in die Bläschenhohlräume aus. Dort werden sie in Tröpfchen, dem sogenannten Kelloid, gespeichert. T3 und T4 werden auf Vorrat hergestellt, die in den Follikeln gespeicherte Menge reicht bis zu zwei Monate. Außerdem produziert die Schilddrüse wie auch die Nebenschilddrüsen Calcitonin das die Kalzium- und Phosphatkonzentration im Blut reguliert. Dieses in den C-Zellen gebildete Calcitonin (Hormon) ist an der Regulation des Kalzium- und Phosphathaushaltes des Körpers beteiligt. Damit ist die Schilddrüse wichtig für den Knochenstoffwechsel und die Muskelerregung.
Die Ausschüttung der Hormone T4 und T3 wird durch das Hormon Thyreoidea Stimulierendes Hormon (TSH) aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gesteuert und werden auf Vorrat hergestellt und in den Follikeln gespeichert. Sie werden an Eiweiße (Proteine) gebunden, aus den Follikeln bei Bedarf schnell in das Blut abgegeben und auf diese Weise in alle Gewebe und Zellen verteilt. Der Vorrat an Schilddrüsenhormonen reicht bis zu 2 Monate.

Die Schilddrüsenhormone fördern: Aufnahme von Glukose / den Kohlenhydratumsatz / den Sauerstoffverbrauch / die Wärmeproduktion / den Cholesterinabbau / die Entwicklung des zentralen Nervensystems, der Genitalorgane und des Knochenskeletts / die Muskelfunktion / den Herzschlag und Blutdruck
Gleichzeitig hemmen sie: die Bildung energiereicher Phosphate / die Speicherung von Kohlenhydraten / die Bildung von Proteinen / die Energieausnutzung

Erkrankungen der Schilddrüse sind z.B.

  • Heiße Knoten sind Gewebeveränderungen in der Schilddrüse, die Jod verstärkt aufnehmen, unkontrolliert Hormone bilden und ausschütten und zur Überfunktion führen. Sie sind gutartige, autonome Adenome Wichtig Jod meiden!!!!
  • Kalte Knoten sind inaktives Gewebe, das keine Hormone bildet. Oft sind es Narben von Entzündungen, Zysten, Verkalkungen, etc.. Schilddrüsenknoten sind in Jodmangelgebieten häufig und zum größten Teil gutartig. Sie nehmen mit dem Alter zu.
  • Tumore nur 5% aller kalten Knoten sind bösartig und erfordern eine ärztliche und engmaschige Kontrolle und ggf. eine Operation.
  • Nebenschilddrüsenerkrankungen – die Nebenschilddrüse bildet Calcitonin und hat Einfluss auf den Vitamin D Haushalt und somit den Knochenstoffwechsel. Ebenso steuert sie den Calcium-, und Phosphathaushalt und hat Einfluss auf die Muskelerregung.
  • Struma (Kropf) = Jodmangel / Nebennierenschwäche
  • Unterfunktion durch Nebennierenschwäche, Eisenmangel, Progesteronmangel (Östrogendominanz), zu wenig Schilddrüsengewebe, Jodmangel etc.
  • Überfunktion – Mb. Basedow, heiße Knoten, Schilddrüsenhormone falsch dosiert etc.

Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse dies sind eigentlich Erkrankungen des Immunsystems welche sich nur an dem Ort Schilddrüse zeigt.

  • Mb.Hashimoto – Zeigt sich durch eine Entzündung der Schilddrüse und diese kann im Extremfall durch die Entzündungsprozesse zerstört werden.
  • Mb. Basedow zeigt eine Überfunktion der Schilddrüse und häufig sind Augenprobleme die sogenannte endokrine Orbitopathie ebenfalls als Symptom vorhanden. Betroffen sind überwiegend Menschen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, Frauen fünf- bis sechsmal häufiger als Männer. Auch das Auftreten der Erkrankung im Kindesalter ist möglich.
    Die wichtigsten beteiligten Partner des Hormonsystems und Ursachen der Erkrankung
  • Darm z.B. Stress verändert Darmflora/ nicht typgerechte Ernährung
  • Leber- Gallensystem – z.B. Emotion aus Sicht der TCM Wut/Zorn Augenarbeit/ Computer
  • Nebenniere z.B. Stress, Medikamente wie z.B. Pille, Cortison, Schmerzmedikamente, Hormonersatztherapie
  • Hypothalamus im Zwischenhirn dieser steuert das vegetative Nervensystem z.B. Stress Alltag und Umwelt
  • Hypophyse Hirnanhangdrüse z.B. Stress, Alltag und Umwelt

Therapiebeispiele:

  • Hormonhaushalt harmonisieren durch z.B. Schilddrüsenmedikamente optimaler einstellen, Natürliche Schilddrüsenhormone, Homöopathie, Phytotherapie etc.
  • Ernährung – Jod !!!!Vorsicht nicht bei heißen Knoten und Mb. Basedow. Bei Mb. Hashimoto teilweise möglich, aber nie im Schub.
  • Darmgesundheit damit Mikronährstoffe gut resorbiert werden und das Immunsystem stabilisiert wird.
  • Stressmanagement z.B. Yoga, Qi Gong, Tanzen, Alltag entmüllen, Gestalttherapie etc.
  • Akupunktur zur Harmonisierung der Hormonachse
  • Entgiftung mit Kräutern, meiden von z.B. Alkohol und Fertigprodukten etc.
  • Schilddrüsenmassage und Wickel
  • Künstliche Hormone meiden oder ersetzen wie z.B. Pille, Hormonspirale etc.
  • Hypnose um auch die seelischen Ursachen zu behandeln. Dies ist ein sehr wichtiger Baustein in der ganzheitliche Schilddrüsentherapie. Oft bringt diese Behandlungsmethode den nachhaltigen Erfolg und Stabilität in das erreichte körperliche Ergebnis. Manchmal ist einem einfach “etwas zu sehr an die Nieren gegangen” oder man hat “zu viel geschluckt”. Es kann auch innerer Stress durch unverarbeitete Erlebnisse und Ängste in Frage kommen. Gleichzeitig eignen sich Hypnosetechniken auch sehr gut zum Stressabbau und zur Entspannung.

Bedeutung von Jod für die Schilddrüse
Von herausragender Bedeutung für die Hormonproduktion in den Schilddrüsen ist das Spurenelement Jod. Das wird schon aus den Bezeichnungen der Hormone erkennbar. Entsprechend enthält Tetrajodthyronin 4 Jodmoleküle und Trijodthyronin 3 Jodmoleküle. Der tägliche Jodbedarf eines Erwachsenen von 180-200 Mikrogramm muss mit der Nahrung aufgenommen werden, gelangt aus dem Magen-Darm-Trakt über das Blut in die Schilddrüse und wird dort in mehreren Zwischenschritten in die Hormonmoleküle eingebaut.
Viele Schilddrüsenerkrankungen sind auf einen lange bestehenden Jod-Mangel zurückzuführen, da in Deutschland wie auch in vielen anderen europäischen Ländern mit der Nahrung traditionell zu wenig Jod zugeführt wird. Verantwortlich ist hierfür die letzte Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Das Schmelzwasser hat dabei das Spurenelement Jod aus den Böden gewaschen und in die Ozeane gespült. So führte die Jodarmut der Böden und des Grundwassers auch zu einem Mangel in allen Lebensmitteln mit Ausnahme der Meerestiere. Bei bestehenden Mb. Basedow und Jodsensität muss leider Jod strikt gemieden werden. Bei der Hashimotoerkrankung ist oft eine Jodgabe möglich, aber nicht in der entzündlichen Phase. Wenn man mit höheren Jodgaben arbeiten möchte erfordert dies ein gründliches Labor und einige Begleitstoffe sind zu beachten. In meiner Praxis wähle ich immer nach Befund und Labor die passende Jodmenge aus und bespreche dies mit dem Patienten.

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